Haben Sie sich dazu entschieden, den Strom Ihrer Photovoltaikanlage nicht zu speichern, sondern in das Stromnetz Ihres Netzbetreibers einzuspeisen? Beim Solarstrom Einspeisen stellt sich Ihnen dennoch die Frage, ob Sie Ihren Strom selbst nutzen oder komplett Einspeisen. Dies hat unterschiedliche Vorteile, denn seit dem 30. Juli 2022 gilt eine neue Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Dies schreibt vor, welche Vergütung Sie für die kommenden 20 Jahre von Ihrem Netzbetreiber beanspruchen können. Dabei wird finanziell zwischen Teil- und Volleinspeiser unterschieden. Im folgenden klären wir die Unterschiede auf und geben Aufschluss darüber, welche Option die bessere für Sie sein kann.
Solarstrom einspeisen als Selbstversorger
Entscheiden Sie sich dazu, den eigenen Strom zu nutzen und nur übrig gebliebenen Strom in Ihr örtliches Stromnetz einzuspeisen, so erhalten Sie von Ihrem Netzbetreiber folgende Sätze:
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für die ersten 10 Kilowatt Leistung 8,2 Cent pro Kilowattstunde
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für die weitere Leistung bis ingesamt 40 Kilowatt 7,1 Cent pro Kilowattstunde
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für die weitere Leistung bis insgesamt ein Megawatt 5,8 Cent pro Kilowattstunde.
Im Durchschnitt kostet Sie das Erzeugen einer kWh Solarenergie rund 11 Cent. Da erscheinen die 8,2 Cent, die Sie vom Netzbetreiber erhalten, auf den ersten Blick ziemlich gering. Nimmt man aber auch die Ersparnis, die Sie als Selbstnutzer zusätzlich bekommen, kann das Gesamtpaket sehr attraktiv sein. Zwar zahlen Sie weiterhin an Ihren Netzbetreiber, doch die Ersparnisse können sich auf 30% der eigentlichen Stromkosten belaufen. Nutzen Sie in den Abendstunden wenig Elektrogeräte können die Ersparnisse sogar noch höher ausfallen.
Volleinspeisung des erzeugten Stroms
Im Gegensatz dazu stehen sogenannte volleinspeisende PV-Anlagen. Hierbei wurde der erzeugte Strom komplett an den Netzbetreiber übergeben. Durch das EEG sind Ihnen für 20 folgende Sätze garantiert:
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für die ersten 10 Kilowatt Leistung 13 Cent/kWh,
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für die nächsten 90 Kilowatt Leistung 10,9 Cent/kWh und
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für die nächsten 200 Kilowatt Leistung 9 Cent/kWh.
Wollen Sie Ihre PV-Anlage möglichst schnell refinanzieren, lohnt sich das Solarstrom einspeisen. Die Volleinspeisung ist dann der richtige Schritt. Natürlich können Sie Ihrem Netzbetreiber auch bis Ende eines Jahres Bescheid geben, dass Sie Teile des erzeugten Stroms selbst nutzen wollen. Dies gilt dann für das kommende Jahr. Diese Möglichkeit bietet sich besonders dann an, wenn Sie Ihre Anlage modifizieren wollen (z.B. Stromspeicher installieren) und dadurch mehr Nutzen daraus ziehen können, Ihren eigenen Strom zu verwenden.